Digitale Zwillinge für Immobilien
Wertschöpfung durch Digital Twins: Entwicklung intelligenter Ökosysteme in der Immobilienbranche
Der Immobiliensektor durchläuft derzeit einen Wandel, in dem die digitale Transformation eine wichtige Rolle für die zukünftige Entwicklung spielt.
Warum ist die Digitalisierung von Gebäuden, Campussen und Stadtvierteln so wichtig für das Wohlbefinden der Menschen, die dort leben und arbeiten? Es gibt viele Gründe: erhöhte Flexibilität, größere Effizienz, verbesserte Kommunikation, höhere Mitarbeiterzufriedenheit - die Liste ist lang.
Die digitale Transformation ist also unerlässlich, aber das bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich. Laut einer aktuellen Studie sind nur 33 % der Unternehmen der gewerblichen Immobilienbranche der Meinung, dass sie über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen, um ein digital transformiertes Unternehmen zu führen.
Viele Organisationen haben Schwierigkeiten, den Return on Investment (ROI) von Digitalisierungsinitiativen zu identifizieren und nur 10% der Führungskräfte geben an, den ROI ihrer digitalen Initiativen messen zu können. Dies liegt zum großen Teil daran, dass Teams sich mehr auf das 'Wie' und 'Was' der Transformation konzentrieren, z.B. die Technologie, die für sich genommen nicht viel bewirken kann. Stattdessen sollten sie sich auf das alles entscheidende 'Warum' fokussieren - nämlich die Wertschöpfung zu steigern und die operativen Prozesse zukunftssicher zu machen. Die digitale Transformation muss einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, um die Effizienz des Unternehmens auf die nächste Ebene zu bringen und den Mehrw
Inmitten dieses Wandels drängen viele neue PropTech-Unternehmen auf den Markt, die von Anfang an digital ausgerichtet sind. Allein im Jahr 2019 wurden 31 Milliarden Euro Risikokapital in diese Unternehmen investiert, begleitet von technischen Innovationen entlang der gesamten Digitalisierungskette. Dies stellt etablierte Unternehmen vor die Herausforderung, ihre Digitalisierungsbemühungen zu priorisieren und die richtige Technologie zur Erreichung ihrer Ziele auszuwählen. Während sie neue Technologien einsetzen und große Mengen an Daten von ihren Kunden, Baustellen usw. sammeln, sind Unternehmen sich nicht immer sicher, wie sie diese Informationen verwenden sollen oder über welches Potenzial sie bereits verfügen
Es gibt zusätzliche Ebenen von Veränderung und Komplexität, wie den Übergang zu gemischt genutzten Gebäuden und die Schaffung von urbanen Lebensumgebungen mit vielen neuen Funktionen. Zudem wächst der Druck auf den Immobilienmarkt, seine Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern, da Gebäude allein 40% der weltweiten CO2-Emissionen verursachen. Wenn sie bis 2050 globale Netto-Null-Emissionen-Ziele erreichen wollen, müssen Immobilienentwickler, -manager und -betreiber alles tun, um Immobilien zu dekarbonisieren. Das kann die Modernisierung bestehender Gebäude oder die Umplanung von Neubauten umfassen. Vor allem muss aber die Transparenz gewonnen werden, die für die Definition von Maßnahmen in ihrem bestehenden Immobilien
Darüber hinaus hat die COVID-19-Pandemie den Immobilienmarkt unter Druck gesetzt, die Nutzung von Immobilien zu maximieren und den Fokus auf die Menschen zu legen, die in den Gebäuden leben, arbeiten und diese besuchen. Durch hybride Modelle, Hygienekonzepte und neue Arbeitsplatzanforderungen soll neues Leben in die Gebäude gebracht werden, um die Produktivität der Mitarbeitenden
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, benötigen Führungskräfte in der Immobilienbranche eine ganzheitlichere Strategie, um ihr Unternehmen mit den Stakeholdern aus den Bereichen Personalwesen, Betrieb, IT, CDOs und anderen Führungsebenen zu transformieren. Diese Strategie nutzt datenintensive Technologien, die ein klares Gesamtbild bieten und präzise (fast) Echtzeitdaten liefern, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Digitale Zwillinge für intelligente Infrastrukturen wie Gebäude, Campusse und Stadtviertel kommen hier ins Spiel und machen die Immobilienbranche zum Wegbereiter der Zukunft. Da die Infrastruktur vielfältig ist und die Kundenbedürfnisse unterschiedlich sind, variiert der digitale Zwilling und kann von einfachen KPI-Dashboards bis hin zu interaktiven, selbstlernenden 3D-Gebäuderepräsentationen reichen.
Die reale und die virtuelle Welt mit digitalen Zwillingen verbinden
Die Verbindung der realen und virtuellen Welt mit digitalen Zwillingen ist im Immobiliensektor von großer Bedeutung. Digitale Zwillinge dienen als Brücke zwischen der realen und virtuellen Welt, indem sie Informationen von intelligenten Gebäuden und Campussen in eine virtuelle Umgebung übertragen. Dies wird durch die richtige digitale Strategie, IoT-Devices, Systemintegration, Cloud Computing und analytische Modelle ermöglicht. Der digitale Zwilling kann dann nahezu in Echtzeit und anhand historischer Daten unterschiedlichste Szenarien simulieren und dabei helfen, die Auswirkungen von Entscheidungen in jeder Phase des Immobilienlebenszyklus zu bewerten. Da sich diese intelligenten Ökosysteme ständig weiterentwickeln, muss sich der digitale Zwilling an neue Anforderungen, Funktionen und KPIs anpassen und in unterschiedliche Unternehmensbereiche skalierbar sein.
Warum digitale Zwillinge einen Mehrwert für die Immobilienbranche schaffen
Digitale Zwillinge bieten der Immobilienbranche zahlreiche Möglichkeiten. Sie helfen dabei, die Herausforderungen zu meistern, die das Gebäudemanagement verändern, und steigern dabei sowohl die Rendite als auch die Effizienz. Jede der unten aufgeführten Kategorien muss für mehrere Use Cases (Anwendungen, neuen Prozessen, KPIs) anwendbar sein, um Unternehmen in ihrem Transformationsprozess als leistungsstarkes Werkzeug zu unterstützen.
- Umfassende Einblicke. Ein digitaler Zwilling für ein Gebäude, einen Campus oder ein Stadtviertel bietet einen ganzheitlichen Überblick über die Bestände und zeigt, wie gut sie zusammenarbeiten.
- Verbesserte Gesundheit und Wohlbefinden. Das Verständnis für Mieterinnen und Mieter, Besucherinnen und Besucher sowie Mitarbeitende ermöglicht es Gebäudemanagern und Entwicklern, sich auf die Verbesserung von Komfort und Wohlbefinden zu konzentrieren. Auf diese Weise reagiert das Gebäude auf die Bedürfnisse der Menschen und nicht umgekehrt. Ein starker IoT-Backbone und ein skalierbarer digitaler Zwilling helfen dabei, einen solchen lebenswerten Ort zu gestalten, indem mehrere Datenquellen kombiniert werden, die für eine nahtlos funktionierende intelligente Gebäudeumgebung benötigt werden.
- Nachhaltigkeit und Wandel zu Netto-Null-Emissionen. Digitale Zwillinge bieten Einblicke in den Energie- und Wasserverbrauch, um Optimierungsmöglichkeiten aufzudecken. Diese ermöglichen es Immobilienunternehmen, den Weg zur CO2-Neutralität einzuschlagen und eine positive Auswirkung auf die Umwelt sowie ihre eigene Bilanz zu schaffen.
- Generierung von ROI. Mit den richtigen Daten können Entscheidungsträger Strategien entwickeln, die die Rentabilität der Investition und den Vermögenswert steigern. Dabei müssen alle Übergangskosten wie z.B. Prozesse und Werkzeuge, Kompetenzentwicklung oder Change Management erfasst werden. Es ist jedoch auch wichtig, die Kosten im Zusammenhang mit der Technologieinfrastruktur zu berücksichtigen, wie z.B. SaaS, Support und Wartung, Software-Entwicklungskosten für Anwendungen, IoT-Plattformen, Kommunikation und Netzwerke sowie IoT-Devices
- Prädiktive Instandhaltung
- Verbesserte Raumauslastung. Mit einem fundierten Verständnis der Mieter und ihrer Gewohnheiten können Immobilienmanager die Raumnutzung optimieren. Dies ist besonders in der Post-COVID-Ära
Da sie alle diese Elemente berücksichtigen, bieten digitale Zwillinge einen konkreten Ansatz für die Digitalisierung von prozessgesteuerten Abläufen. Gleichzeitig schaffen sie eine Grundlage für den Immobiliensektor, um langfristige globale Herausforderungen zu bewältigen.
Herausforderungen erfolgreich durch digitale Zwillinge bewältigen
Digitale Zwillinge helfen der Immobilienbranche, große Herausforderungen zu meistern und tägliche Hindernisse zu überwinden.
Fehlende Einblicke zur Erreichung von ESG-Zielen
Da der Druck auf den Immobiliensektor wächst, ESG-Themen umzusetzen, kann ein digitaler Zwilling volle Transparenz darüber bieten, welche Prozesse und Funktionen die wichtigsten KPIs im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung beeinflussen.
Mit diesen Informationen können Eigentümer und Facility Manager Maßnahmen definieren, um die ESG-Ziele für ihr Immobilienportfolio zu erreichen. Durch die Integration zusätzlicher nicht-immobilienspezifischer Daten wie Verkehrs- und Wetterdaten können zusätzliche Zusammenhänge hergestellt werden, um die ESG-KPIs zu verbessern.
Daten-Silos überall
Isolierte Daten sind in den meisten Branchen eine Herausforderung, aber auf die Immobilienbranche trifft dies besonders zu. Mit mehreren, dezentralisierten Gebäuden, unterschiedlichen Baujahren und noch mehr Stakeholdern werden Daten in verschiedenen Formaten und an unterschiedlichen Orten gespeichert, wodurch ein klarer Überblick über das Portfolio erschwert wird.
Vom BIM zum digitalen Zwilling
Die Weiterentwicklung eines Building Information Modeling (BIM) eines einzelnen Gebäudes in einen digitalen Zwilling, der mehrere Gebäude und Campusse verbindet, erfordert die Zusammenführung von dynamischen und statischen Daten aus verschiedenen Quellen. Dies ermöglicht der Organisation den Zugriff auf Echtzeitdaten über die Performance des Gebäudes anhand von strategischen bis hin zu funktionalen
Die Konsolidierung von Daten in einer einzigen Oberfläche, eine digitale Zwillingsplattform mit Integration mehrerer Anbieter, ermöglicht eine vollständige Transparenz der Vermögenswerte und fortschrittliche Analysen. Dies erlaubt beispielsweise Immobilienbesitzern, Gebäude zu vergleichen, Systemausfälle zu verhindern und die Leistung zu verbessern.
Ungeplante Ausfallzeiten von Anlagen
Häufig reagieren Gebäudemanager reaktiv, wenn Probleme in Gebäuden gelöst werden müssen. Dies beeinträchtigt die Zufriedenheit der Mieterinnen und Mieter
Ein digitaler Zwilling kann mithilfe von Machine-Learning-Modellen vorhersagen, wann ein Fehler auftreten wird. Er informiert den Betreiber, damit dieser einen Techniker beauftragt und ihm alle notwendigen Informationen zum Reparaturobjekt gibt. Dieser Ansatz spart Geld und Zeit und verbessert gleichzeitig die Zufriedenheit der Mieterinnen und Mieter
Nicht messbare Performance
Immobilienbesitzer und -manager setzen oft Ziele und Vorgaben für ihr Immobilienportfolio, aber es ist nicht immer einfach diese zu messen. Traditionell verwenden sie statische Daten, um die Leistung retrospektiv zu messen, was die proaktive Anpassung von Systemen und Prozessen erschwert.
Durch die Kombination der realen und digitalen Welt können neue Informationen nahezu in Echtzeit extrahiert werden, zusammen mit anderen externen Faktoren wie Wetterbedingungen, Belegungsplanung und menschlichem Einfluss. Auf diese Weise können Unternehmenseigentümer die Performance überwachen und sie als Entscheidungsgrundlage für das weitere Portfolio nutzen.
Entwicklung des am besten geeigneten digitalen Zwillings
Neue Technologien eröffnen ungeahnte Möglichkeiten und werden oft als ultimative Problemlöser betrachtet. Wenn jedoch ein "digitaler Zwilling" mit seinen vielfältigen Funktionen und Anwendungen ohne klaren Geschäftszweck eingeführt wird, kann dies kostspielig und zeitaufwendig sein und im schlimmsten Fall von Betreibern, Mietern oder Investoren nicht akzeptiert werden.
Das wichtigste Ziel ist es, den wirtschaftlichen Mehrwert sowie den Vorteil für Nutzerinnen und Nutzer zu definieren, und diesen mit den technischen Möglichkeiten abzuwägen. So entsteht der richtige digitale Zwilling, der die erwarteten Geschäftsanforderungen durch individuelle Softwareentwicklung, vordefinierte SaaS-Produkte/Lösungen oder eine Kombination aus beidem löst.
Digitale Zwillinge können einfache digitale Darstellungen eines Geschäftsproblems sein oder technisch komplex und ressourcenintensiv, wenn sie ein vielfältiges Ökosystem und umfassende KPIs abdecken. In jedem Fall sind sie die Investition wert, wenn eine klare Strategie zur Optimierung des Unternehmens festgelegt wurde.
Um den digitalen Zwilling richtig zu gestalten, sind einige kritische Schritte erforderlich:
- Klare Geschäftsziele definieren. Es müssen konkrete Anwendungsfälle für den digitalen Zwilling identifiziert werden, um zu verdeutlichen, warum eine digitale Darstellung benötigt wird und was sie verbessern soll. Dabei sollte die vorhandene Datenlandschaft genutzt werden.
- ROI für das angestrebte Ziel definieren. Dieser Schritt ist entscheidend und beinhaltet eine Abwägung von Geschäfts- und technischen Anforderungen, die zu einem digitalen Zwilling führen.
- Entwurf des digitalen Zwillings. Dann kommt High-Tech ins Spiel, um die richtige Technologie für den richtigen Einsatzzweck auszuwählen und ein klares Budget festzulegen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass der digitale Zwilling die Geschäftsziele berücksichtigt und den richtigen Rahmen erhält, um in das Unternehmen integriert zu werden.
- Implementierung des digitalen Zwillings. Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist der erste Go-Live des Zwillings im agilen Modus, um sicherzustellen, dass alle technischen Schnittstellen festgelegt sind. Gleichzeitig bereitet dieser Schritt die Organisation auf die erste transformative Phase vor, in der Betriebsabläufe optimiert, Transparenz geschaffen und die Entscheidungsfindung verbessert werden.
- Die Lösung skalieren. Ein digitaler Zwilling ist keine einmalige Erscheinung. Er stellt das Geschäft digital dar und muss daher die Anpassungsfähigkeit besitzen, über das gesamte Immobilienportfolio hinweg zu skalieren, um die digitale Transformation voranzutreiben.
Digitale Zwillinge sind ein Marktdifferenzierer. Da sich der Immobiliensektor in einer neuen Ära der digitalen Transformation befindet, hilft diese innovative, intelligente Technologie dabei, viele Herausforderungen zu bewältigen, mit denen etablierte Organisationen konfrontiert sind. Dieser datenbasierte Ansatz ist entscheidend, um den ROI jeder Veränderung - digital oder physisch - in der Immobilienbranche zu belegen. Er bring außerdem Legacy- und disruptive Unternehmen zusammen, während sie gemeinsam notwendige Veränderungen bei der Planung und dem Betrieb von Gebäudekomplexen angehen. Darüber hinaus haben digitale Zwillinge einen erheblichen Einfluss auf Effizienz, Kostensenkung, operative Intelligenz und Dekarbonisierung - all dies sind Faktoren, die den Sektor für die kommende Dekade zukunftssicher machen werden.
Unser Autor

6 Erfolgsfaktoren für eine zukunftssichere Lieferkette
Die Zukunft liegt in Ihrer Hand: 6 Erfolgsfaktoren für eine zukunftssichere Lieferkette
Das Jahr 2020 war eine lebendige Demonstration dafür, wie schnell und dramatisch Störungen in der Lieferkette auftreten können. Vierundzwanzig Prozent der Fortune-1000-Unternehmen haben sich immer noch nicht erholt. Mehr als die Hälfte von ihnen ist gezwungen, ihre Wachstumsprognosen für die absehbare Zukunft nach unten zu korrigieren. Nur wenige Unternehmen haben die Agilität in ihrer Lieferkette erreicht, die erforderlich ist, um diese neuen Herausforderungen zu bewältigen. "Zukunftssicherheit" hat sich als entscheidend erwiesen, um die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens in Krisenzeiten zu gewährleisten. Um eine zukunftssichere Lieferkette aufzubauen, müssen einige entscheidende Imperative berücksichtigt werden. Glücklicherweise müssen Sie kein Wahrsager sein, um in die Zukunft zu sehen - lesen Sie einfach weiter, um mehr darüber zu erfahren.
1. Kennen Sie Ihre Schwächen und sagen Sie Ihre Risiken voraus
In der Welt des Sports ist man nur so flexibel, wie man aufmerksam ist. Es braucht ein extremes Bewusstsein, um auf unerwartete Schläge und Würfe auf dem Spielfeld zu reagieren. Im Lieferkettenmanagement ist es ähnlich - je schneller Sie Chancen und Gefahren erkennen können, desto früher und besser können Sie darauf reagieren. Daher ist ein wichtiges Ziel, die Sichtbarkeit und Transparenz in der Lieferkette zu gewährleisten. Die Vorteile der Lieferkettentransparenz liegen in der Möglichkeit, potenzielle Risiken und Schwachstellen frühzeitig zu erkennen. Diese Identifizierung erfordert möglicherweise etwas Recherche - einen tiefen Blick in Ihr Netzwerk, um beispielsweise starke Abhängigkeiten von einem einzigen Lieferanten zu erkennen - aber glauben Sie uns: Es lohnt sich auf jeden Fall. Die anpassungsfähigsten Lieferketten sind in der Lage, Lieferunterbrechungen lange bevor sie eintreten vorherzusagen. Strategische Planer greifen zunehmend auf prädiktive Analysen zurück, um Prognosen zu erstellen, sobald die Transparenz vorhanden ist und ausreichend Daten gesammelt sind. Basierend auf Beobachtungen und Erkenntnissen der Vergangenheit sowie aktuellen Daten können Analysen beispielsweise Wetterextreme, Materialengpässe und Nachfrageschwankungen erkennen, bevor sie die Lieferketten beeinflussen. Natürlich spielt auch die Künstliche Intelligenz (KI) eine Rolle. Je mehr Informationen Sie haben, desto proaktiver können Maßnahmen eingeleitet werden. Es ist also an der Zeit, die Kristallkugel auszupacken. Das kann Ihnen eine Menge Geld an Lieferkettenkosten sparen. Natürlich kann nicht jede potenzielle Störung Ihrer Lieferkette vorhergesagt werden - das wäre Magie. Aber durch die Transparenz von Lieferketten und die Kontrolle von Schwachstellen lassen sich die Risiken erheblich reduzieren.
2. Blicken Sie über Ihre Grenzen hinaus und stärken Sie Ihr Ökosystem
Ein starkes Ökosystem von Partnern ist unerlässlich, um Bedrohungen der Lieferkette gemeinsam anzugehen. Die Bedeutung von Ökosystemen, um zukunftssichere Wertschöpfungsketten zu gewährleisten, nimmt stetig zu. Unternehmen müssen interne und externe Silos aufbrechen, um einen schnelleren Datenaustausch und die Wertschöpfung zu ermöglichen. Sie müssen entscheiden, welche Stakeholder (Lieferanten, Geschäftspartner, Organisationen usw.) einzubeziehen sind und wie eine effiziente Zusammenarbeit aussehen muss. Wenn einzelne Lieferanten als hohes Risiko für Ihre Lieferkette identifiziert wurden, kann eine Diversifizierung des Netzwerks die Antwort sein. Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Mehrstufige Lieferketten werden in zahlreichen Branchen immer beliebter, da sie auf mehreren einstufigen Kooperationen anstelle einer mehrstufigen Zusammenarbeit basieren. Mehrstufige Kollaborationsplattformen sind allerdings nicht immer einfach zu bedienen. Eine Schwachstelle in der Zusammenarbeit lässt die gesamte Kette zusammenbrechen, das heißt, sie sind nur so effektiv wie ihr schwächstes Glied. Digitale Plattformen können in diesem Bereich ein wichtiger Türöffner sein, indem sie konsistent Transparenz schaffen und die Konnektivität verbessern. Plattform-basierte Ökosysteme können dabei helfen, alle Lieferkettentools zu integrieren und Zeitpläne zu synchronisieren und somit Ihre Prozesse nachhaltig zu optimieren. Um die Vorteile der Lieferkettenresilienz zu nutzen, müssen Sie nicht nur in den Aufbau, sondern auch in das Management eines starken Ökosystems investieren.
3. Innovative Technologien integrieren, um der Zeit voraus zu sein
Wir leben in einer Welt, in der automatisierte Prozesse und Robotik immer mehr Teil des modernen Lebens werden - im Grunde eine Welt, die Science-Fiction-Autoren vor Jahrzehnten skizzierten. Die Technologielandschaft verändert sich rasant. Charakteristika von Supply Chain 4.0 wie digitale Zwillinge, Big Data, Augmented Reality und das Internet der Dinge (IoT) revolutionieren Prozesse und Organisationen und können enorme Vorteile für Ihre Abläufe bringen. Durch Automatisierung können sich wiederholende und umfangreiche Aufgaben effizienter erledigt werden, wodurch Ihr Personal mehr Zeit für relevantere Tätigkeiten gewinnt. Technologien wie Process Mining erhöhen die Transparenz, können in Echtzeit zur Überwachung der Prozessqualität und Prozessabweichungen eingesetzt werden und ermöglichen es Ihnen, Ihren Wettbewerbern durch sofortiges Ergreifen von Korrekturmaßnahmen voraus zu sein. Auch auf operativer Ebene können Technologien wie automatisierte Flurförderzeuge (AGVs), Pickroboter und mehr Ihre Lagerprozesse beschleunigen und Sie dabei unterstützen, die Kundenbedürfnisse schneller und zuverlässiger zu erfüllen.
Durch die Einführung neuer Technologien werden Ihre Analysen beschleunigt, da mehr Daten als je zuvor erfasst werden, was Ihre Vorhersagekraft enorm steigert. Allerdings muss die Technologie dem Unternehmen dienen - nicht umgekehrt. Vergewissern Sie sich, dass die ausgewählte Lösung einen langfristigen geschäftlichen Nutzen bringt, bevor Sie sie einsetzen.
4. Nachhaltig handeln, um Ihren Fußabdruck zu verbessern
Eine erfolgreiche Umsetzung von Strategien für zukünftige Lieferketten muss bedeuten, dass in Ihrer Organisation eine operative Eignung besteht, die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt. Tatsächlich können bestimmte Aspekte der digitalen Transformation im Lieferkettenmanagement dabei helfen, einige der kurzfristigen Schmerzen im Zusammenhang mit organisatorischen Veränderungen zu überwinden, aber die Transformation muss sich immer darauf konzentrieren, wie nachhaltige Geschäftspraktiken in Zukunft umgesetzt werden. In dieser Hinsicht müssen Organisationen eine klare Vision davon haben, was Nachhaltigkeit für sie bedeutet und wie sie dies in Zukunft in den Mittelpunkt ihrer Lieferkettenssysteme stellen wollen. Verantwortungsvoll zu handeln, erfordert die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in tägliche Entscheidungsprozesse und die Bewertung von Umwelt- und Sozialrisiken in jeder Phase. Eine nachhaltige Lieferkette zu gestalten bedeutet, nicht nur an das nächste Quartal, Jahr oder Jahrzehnt zu denken, sondern eine langfristige Vision für die Zukunft zu verfolgen. Wir alle wissen: Die Zeit zum Handeln ist jetzt!
Um Ihre Lieferkette zukunftssicher zu machen, müssen Sie das ganze Bild sehen und Ihre Lieferkette nicht nur transparent, sondern auch nachhaltig, datengesteuert ausrichten und auf ein starkes Ökosystem aufbauen, während Sie gleichzeitig Ihre eigenen Stärken nutzen.
5. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken
In vielerlei Hinsicht ist die Resilienz der Lieferkette eine Aggregation Ihrer größten Stärken. Wenn Sie sich auf Ihre persönlichen Stärken konzentrieren, die Sie einbringen, können Sie Ihre Widerstandsfähigkeit auf unerreichte Höhen bringen. Es liegt an Ihnen, Ihre Strategie anzupassen und die Werte Ihres Unternehmens festzulegen. Auch wenn Ihre Lieferkette in die Zukunft schreitet, benötigt sie weiterhin einige traditionelle menschliche Werte. Ebenso bestimmt Ihre Unternehmenskultur und Marke die Stärke Ihres Ökosystems. Führungskräfte müssen neue digital-getriebene Denkweisen fördern. Wenn den Einzelpersonen in Ihrer Lieferkette kreative Spielräume geboten werden, wird auch das gesamte System davon profitieren. Die moderne Lieferkette hängt stark von digitaler Technologie ab, aber je mehr menschliche Stärken sie besitzt, desto anpassungsfähiger ist sie für die Zukunft.
6. Denken Sie groß, denken Sie visionär - aber stets mit einem klaren Ziel vor Augen
Letztendlich könnten Sie Ihre Lieferkette als Versuch betrachten, die Zukunft zu kontrollieren, aber vergessen Sie Ihre Vision auf dem Weg nicht. Eine klare Vision zu haben, die auf Ihrer Unternehmensstrategie basiert und zu Ihren operativen Prozessen und Ihrem kulturellen Umfeld passt, ist der Schlüssel zum Erfolg. Ihre Ziele werden die Grundsätze festlegen, die Sie in Ihren täglichen Geschäften vertreten. Am Ende geht es bei der Zukunftssicherung Ihrer Lieferkette um die Umsetzung langfristiger Veränderungen. Wenn Sie dies versäumen, werden Ihre weiterdenkenden Wettbewerber Ihr Unternehmen bereits überholen. Aber Veränderung nur um der Veränderung willen wird auch nicht funktionieren.
Denken Sie groß. Denken Sie klar, und Ihre ultimative Lieferkettenstrategie wird sich herauskristallisieren. Um Ihre Lieferkette zukunftssicher zu machen, müssen Sie das ganzheitliche Bild sehen und Ihre Lieferkette nicht nur transparent, sondern auch nachhaltig, datengesteuert gestalten und auf ein starkes Ökosystem aufbauen, während Sie gleichzeitig Ihre eigenen Stärken nutzen. Zukünftige Störungen zu vermeiden, wird nicht einfach sein (es sei denn, Sie sind ein Wahrsager) - aber es wird Ihrem Unternehmen helfen, die digitale Zukunft zu meistern.
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